Gründung der Deutschen Leber Stiftung
„Die Leber geht stiften“ lautet das Motto des 7. Deutschen Lebertages, der am 20. November 2006 unter Mitwirkung der Deutschen Leberhilfe e.V., der Bundesarbeitsgemeinschaft Leber e.V., des Kompetenznetz Hepatitis (Hep-Net), der Gastro-Liga e.V., der Gesellschaft für Rehabilitation bei Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (GRVS) e.V sowie des BNG e.V. stattfindet.
Das vielleicht provokante Motto soll auch nicht betroffene Bürger auf die Leber aufmerksam machen. „Ohne Leber geht es nicht“ ist eine zentrale Botschaft. Bislang hat man dem größten inneren Organ unseres Körpers nur unzureichende Beachtung geschenkt. Eine große deutsche Stiftung wie etwa für andere wichtige Organe bzw. Erkrankungen (z.B. Deutsche Herzstiftung, AIDS-Stiftung, Krebs-Stiftung) gibt es für die Leber bzw. deren Erkrankungen bislang nicht. Das soll sich nun ändern. Noch in diesem Jahr ist die Gründung der Deutschen Leber Stiftung vorgesehen.
Ziel der diesjährigen bundesweiten Lebertag-Aktionen ist, die Bevölkerung auf die Leber Stiftung aufmerksam zu machen und zu informieren, dass Lebererkrankungen nicht nur durch Alkohol bedingt sind, sondern ein Großteil durch Infektionen mit Hepatitisviren und durch Stoffwechselerkrankungen, durch genetische Ursachen oder sogar durch Übergewicht entstehen können. Die Bürger sollen erfahren, wie sie Lebererkrankungen vorbeugen oder diese früh erkennen können und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt. Außerdem soll die Bevölkerung für den Stellenwert von Präventions- bzw. Prophylaxemaßnahmen sensibilisiert werden. Dafür rufen die mitwirkenden Organisationen ihre Mitglieder auf, um am 20. November 2006 im ganzen Bundesgebiet neben Arzt-Patienten-Seminare vor allem Aktionen, die auf die Gesamtbevölkerung zielen, zu veranstalten.
Wie in jedem Jahr sollen auch während des 7. Deutschen Lebertages die Bürger und Betroffenen Gelegenheit erhalten, sich in Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen über chronische Lebererkrankungen zu informieren. Ursachen für Lebererkrankungen, deren Diagnostik und Therapie sollen verständlich dargestellt werden. Ein Schwerpunkt liegt auf der rechtzeitigen Erkennung von Lebererkrankungen. Was bedeuten erhöhte Leberwerte und was steckt dahinter? Auch im Sinn der Deutschen Leber Stiftung soll betont werden, dass nicht nur Alkohol der Grund für erhöhte Leberwerte ist. Schätzungsweise 1 Million Deutsche haben eine chronische Leberentzündung (Hepatitis) bedingt durch eine Infektion mit den Hepatitisviren B und C. Ziel der diesjährigen Veranstaltung ist auch, die noch unerkannten Fälle zu identifizieren. Müdigkeit, erhöhte Leberwerte, Transfusionen vor 1992 sind Hinweise, bei denen man an eine chronische Hepatitis denken sollte. Auf effektive Präventionsmaßnahmen soll hingewiesen werden. Gegen Hepatitis B kann man impfen – das muss jeder Bürger wissen! Die gute Nachricht, dass die chronische Hepatitis B und C mittlerweile sehr gut therapierbar sind, soll den Fortschritt im Bereich der Leberheilkunde verdeutlichen, der zum großen Teil auch durch deutsche Forscher mitbestimmt wurde. Die chronische Hepatitis C galt lange als „unheilbar“. Das hat sich zum Glück geändert: 60% Heilungsraten sprechen für sich; 90-100% können durchaus erreicht werden.
Außerdem wird die nicht-alkoholische Fettleberentzündung zunehmend ein Problem in westlichen Ländern wie Deutschland. Übergewicht, Diabetes und Fettstoffwechselstörungen tragen zur ansteigenden Zahl von Lebererkrankungen bei. Betroffene können selbst mit einfachen Mitteln wie durch die Normalisierung des Körpergewichtes und eine ausreichende körperliche Aktivität positiven Einfluss auf solche Erkrankungen nehmen.
Die durch die Lebertag-Aktionen erreichten Personen haben eine doppelte Chance Lebensqualität zu gewinnen, indem sie auf der einen Seite direkt einer fachlichen Betreuung zugeführt werden können und auf der anderen Seite Tipps zur Lebensführung erhalten, um Lebererkrankungen zu lindern oder zu vermeiden. Daher die Abkürzung DU LEBST für die Deutsche Leber Stiftung.